Schiesspraxis
Für Jäger ist der sichere und gute Umgang mit der Waffe essentiell und unerlässlich. Und wie uns allen bekannt ist, gilt auch hier: „Übung macht den Meister“. Geübt wird dabei auf dem Schießstand oder im Schießkino, denn dort herrscht eine sichere Umgebung. Das Übungsschießen ist nur auf behördlich zugelassenen Schießstätten zugelassen. Um die ethischen und gesetzliches Grundsätze des Tierschutzes und der Waidgerechtigkeit bei der Jagd einzuhalten, ist es notwendig, regelmäßig zu üben. So können dem Wild vermeidbare Schmerzen und Leid erspart werden. Auch auf die Lärmbelästigung für anwohnende Menschen sollte Rücksicht genommen werden. Der Schießbetrieb findet auf den Schießständen meist zu geregelten Zeiten und stets unter Aufsicht statt. Häufig werden die Schießscheiben oder Übungs- und Anschussscheiben mit den passenden Schusspflastern auf den Schießständen der jeweiligen Jägerschaften gestellt.
Neben dem Übungsschiessen von hochwildtauglichen Kalibern können Jäger auch ihre Kleinkaliberwaffen auf den Schießständen schießen, besonders dafür eignen sich Kleinkaliberscheiben. Die Klein- und Großkaliber können unterschiedlich bezeichnet werden, es gibt die deutsche und die anglo-amerikanische Kaliberbezeichnung. Die deutsche Kaliberbezeichnung besteht in der Regel aus zwei Zahlen, z.B. “7 x 64”, die erste Zahl gibt das Nennkaliber, also den Geschossdurchmesser an und die zweite Zahl die Gesamtlänge der Hülse. Bei der anglo-amerikanischen Kaliberbezeichnung wird nur das Nennkaliber in Zoll angeben, die Hülsenlänge wird dabei nicht nicht einbezogen, z.B. “.308 Winchester” oder “.30-06 Springfield”. Auch bei der Art der Geschosse gibt es unterschiedliche Arten. Man unterscheidet hier in Vollmantel-, Zerlegungs- und Deformationsgeschosse. Vollmantelgeschosse haben eine große Tiefenwirkung, da sie ihre spitze Form beibehalten. Zerlegungs- und Deformationsgeschosse behalten Ihre Form nicht. Beim Zerlegungsgeschoss teilt es sich teilweise in kleine Splitter, sodass auf dem bzw. im Wildkörper eine hohe Energieabgabe stattfindet. Ähnlich ist dies bei den Deformationsgeschossen, diese splittern jedoch nicht, sondern das Geschoss verformt sich bei dem Aufprall auf den Wildkörper. Durch diese Deformation wird ein großer Widerstand geschaffen, sodass auch hier eine hohe Energieabgabe stattfinden kann. Bei den Luftgewehren werden in der Regel keine klassischen Geschosse verwendet, sondern kleine Diabolos.
Bei einem Kontrollschuss wird die Treffpunktlage der Kugel auf eine bestimmte Entfernung überprüft. Das Einschießen beinhaltet den Kontrollschuss aber auch möglicherweise notwendige Click-Verstellung am Zielfernrohr die notwendig ist, um beispielsweise auf 100 Meter Fleck oder 100 Meter GGE (Günstigste Einschießentfernung) einzuschiessen. Sinnvoll ist es, beim Kontroll- und Einschießen eine Anschussscheibe für Zielfernrohre zu verwenden, so kann sauberes und korrektes Einschiessen gewährleistet werden. Die Zielscheibe ist in 1cm x 1cm Abschnitten in horizontaler und vertikaler Richtung gerastert. Die meisten Zielfernrohre weisen eine Click-Verstellung von 1cm pro Click auf 100 Metern auf. Dadurch wissen Sie nach dem ersten Kontrollschuss auf die Scheibe recht genau, wie die Seiten- und Höhenverstellung betätigt werden muss.